Marrakesch, nennen die Einwohner, die Stadt der vier Farben. Rot für die Farbe der Häuser, Blau für dieses intensive Blau des Himmels, Grün für die vielen verwunschenen Gärten in der Stadt, und weiß für die Bergspitzen des Atlasgebirges, die von der Stadt aus zu sehen sind.
Was mich auf diesem Kontinent immer wieder fasziniert ist dieses Licht, bei Sonnenaufgang, aber vor allem bei Sonnenuntergang. Ich finde den Ausdruck Blaue Stunde, wie die Briten und Amerikaner dazu sagen, genau passend. Es taucht alles in ein Kaleidoskop an Gelb und Orange Tönen, und die Welt wirkt friedlich. Aus diesem Grund zieht Marokko von Jahr zu Jahr immer mehr Filmemacher und Fotografen an. Marrakesch boomt wie in den 80er Jahren, seit Saint Laurent diese Stadt und ihre Farben entdeckt hat. Die aktuelle Mode und Interiordesigner lassen sich davon inspirieren. Als wir vor Ort waren, fand das jährliche Internationale Filmfestival statt, auf dem Robert di Niro einen Ehrenpreis erhielt, aber auch deutsche Stars wie Daniel Brühl, waren zu bewundern. Diese Schwergewichte steigen natürlich in einer Hotellegende wie dem La Mamounia ab, bekannt von Fotostrecken namhafter Labels.
Aber jeder sollte es besuchen, dieser alte Königspalast verströmt den Duft der alten Eliten, und sein Park lädt ein zu flanieren. Wir haben eine entspannte TeaTime eingenommen, oder es ist auch möglich den Tag im DAY SPA zu verbringen.
Aber einen Schritt zurück. Den Tag haben wie als Ausgangspunkt an dem bekannten Gauklerplatz Jamaa el Fna begonnen. Ihr lasst euch am Besten mit dem Taxi zum Café de France bringen. Von der dortigen Dachterrasse habt ihr einen phantastischen Überblick über die Medina(Altstadt), mit ihren Souks und dem Gauklerplatz, an dem es morgens noch sehr ruhig ist, und an dem sich abends Tausende von Menschen versammeln. Die Kobra Schlangen, von denen in den Reiseführern steht, haben wir zum Glück nicht gesehen, aber tatsächlich die Gebissverkäufer. An diesem Platz sind früher die Karawanen und Reisenden zusammen gekommen, das hat sich bis heute kaum verändert.
Das Beste ist, sich einfach treiben zu lassen, und das Geschehen auf sich wirken zu lassen. Ihr taucht auf einmal in einer andere Welt ein, aus verschiedenen Gerüchen, Farben, und allen möglichen Waren. Die Händler bieten Gewürze, Seife, Tees, Minze, Haushaltwaren, Körbe und Taschen an . Ich fand es schade, das es viel Plagiate gibt, ähnlich wie auf türkischen Märkten, aber das ist scheinbar der Fluch der Globalisierung. Ihr sucht am Besten den Weg zum Place des Epices, dem Gewürzmarkt. Rund um den Platz gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, unter anderem die beiden bekanntesten Café des Epices und Nomade. Beide laden mit ihren Dachterassen zum verweilen, staunen und sonnen ein. Ihr seht wie der Markt erwacht und was die Teppichhändler, Saft- und Granatapfelverkäufer, bis hin zu lebenden Schildkröten, alles aus ihren Berberdörfern mitgebracht haben.
Total erschlagen von all den Eindrücken haben wir uns einen Ausweg aus den engen, kleinen Gassen gesucht. Fragen braucht ihr eigentlich niemanden, da wenn ihr nicht französisch sprecht, euch keiner versteht, oder ihr irgendwo hingeschickt werdet. Wir haben uns durch die verschlungen Gassen Richtung Norden des Souks durchgeschlagen, und sind über einen neuen, aber wirklich beeindruckenden Conceptstore Max&Jan gestolpert, direkt gegenüber vom Jardin Secret(davon erzähle ich im PartII). Das belgisch-schweizerische Duo trifft mit ausschließlich in Marokko gefertigter Mode, den Nerv der internationalen Kundschaft (meinen übrigens auch). Sie haben noch einen zweiten Store im Industrieviertel Sidi Ghanem eröffnet, wenn ihr viel Zeit habt, lohnt sich ein Shoppingausflug in diese Gegend.
Nach einer verdienten Pause am HotelPool sind wir dann zur Tea Time ins La Mammounia, wie eingangs, erzählt.
Nachdem wir unseren Thé a la Menthe eingenommen haben , sind wir zum Essen ins Riad El Fenn. Dieses Riad wurde von der Schwester von Richard Branson gekauft, und zu einem Kleinod umgebaut. Der Platz auf der Dachterrasse mit Blick auf das Atlasgebirge und das Minarett ist besonders beim Sonnenuntergang ein Traum.
An diesem Ort kann man sich seinen Sundowner schmecken lassen, und abends sein Dinner geniessen. Die Preise sind allerdings mit denen in Frankfurt vergleichbar. Dafür ist man umgeben von stilvollen Bildern, Kunst und Kleinigkeiten die tagsüber im Store zu erwerben sind. Weiter gehts im Part II, mit vielen Eindrücken, unter anderem dem Garten von Yves Saint Laurent, und seinem Museum – Keep in touch!
“Das schönste Make-Up für eine Frau ist Leidenschaft. Kosmetik ist allerdings einfacher zu Kaufen”
– Yves Saint Laurent –