In der Kante in der ich aufgewachsen bin, hat man früher über  Personen, die sich nicht weit von Ihrer Heimatregion wegbewegt haben gesagt, die kleben an Ihrer Scholle. Es macht den Eindruck, auf mich dass sich diese Einstellung in der heutigen Zeit bei manchen Dingen, vor allem in der Landwirtschaft oder bei allem was mit Essen und Trinken zu tun hat, ich sag nur Slowfood, immer mehr zu einem Vorteil verkehrt. Egal, ob bei jungen Winzern die das Familiengut übernommen haben, Brennereien oder anderen Manufakturen Made in Germany, so kann man es wohl nennen, war nie so angesagt bei Gin und Wodka wie im Moment.  Von der Nordseeinsel Sylt bis zum Bodensee, gibt es eine immense Vielfalt und Rückbesinnung zu alten Rezepten und  regionalen Wurzeln. Das liegt unter anderem an unseren schneller gewordenen Lebensgewohnheiten, auf der einen Seite sind es Zufälle wie ererbte Rezepte oder Immobilien oder die Idee zweier Freunde die ein Start-up gründen und entweder aus eigenen Mitteln eine Firma erfinden, wie bei The Duke aus München oder Siegfried aus der Pfalz . Auch ein Gastronom von Sylt Pius Regli hat mit einem Freund aus dem Ruhrgebiet den North Sea Gin kreiert. Längst gibt es hier neue Sorten, wie den S.O.S Gin und Wodka aus Westerland oder der Wattenmeer aus dem Fährhaus Munkmarsch.  Alle sind im Geschmack von der Nähe zu Salz, Meer und der  lokalen Natur  inspiriert. Auch im Osnabrücker Land, wo ich unter anderem aufgewachsen bin, haben zwei Geschäftsleute einen sehr guten organischen Gin mit Bioanspruch auf den Markt gebracht, den 049 Gin. Der Salbei, der ihm den milden Geschmack verleiht, kommt aus dem Teutoburger Wald.  Der Gin wird mittlerweile im 3 Sterne Restaurant La Vie angeboten und auch Anfragen aus USA, die ja Vorreiter der organischen Welle sind, gibt es. Am Bodensee, dem ich mich von meiner  Zeit seit  ich dort 12 Jahre lebte, verbunden fühle, habe ich bei meinem letzten Besuch im Riva, den Gin der Traditionsbrennerei Senft entdeckt. Die Tochter hat sich diesem Unterfangen gewidmet, auch hier wieder mit der Verbundenheit zu den Kräutern Ihrer Heimat von der Insel Reichenau.

“When I was younger I Made it a Rule never to take a stronger Drink before Lunch. It is now my rule to do so before Breakfast”

– Winston Churchill –

A us unserer Rhein-Main -Region erwähnte ich ja schon letztes Mal den Gin Sieben, mit der Anlehnung an die Aromen der grünen Sauce. Aber auch im Aschaffenburger Raum gibt es lokale Brennereien wie Simons die hervorragende Gin Kreationen hervorbringen.  Der persönliche Favorit Sommergarten Gin mit regionalen Kräutern und einem Potpourri an Sommer Botanicals . Auch auf Eis gut mit geeister Himbeere im Glas.  Für die Damen gibt es eine Special die Banditin ein Gin Marillen Likör. Schmeckt fruchtig, aber nicht aufdringlich, hervorragend mit einem trockenenWinzersekt wie einem Blanc de Blanc vom Weingut Winterling aus der Pfalz. Ach ja , mein persönliches Highlight fürs Auge, noch ein Gin aus München, ist der Illusionist, mit feinen Aromen von Lavendel, Zitronen und Orangen und einem  spannenden Farbwechsel von Lila in Pink.

Wie sagte schon Audrey Hepburn

“Ich glaube an PINK: ich glaube, dass morgen ein neuer Tag ist und ich glaube an Wunder.”

Die Aschaffenburger und das Umland haben den Vorteil, fast  alle Kreationen in unserem schon mehrfach ausgezeichneten  Restaurant  Auberge de Temple,  verkosten zu können.

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